Überall Kameras, Kabel und Bildschirme
Glocken läuten, Luftbilder zeigen die katholische Kirche Sankt Georg inmitten Bensheims aus ungewohnter Perspektive. Es ist Sonntag, punkt halb zehn am Vormittag. Die Aufnahmen laden zum Gottesdienst ein, ein Fernsehgottesdienst, live übertragen vom ZDF. Es ist Pfarrer Heinz Förg, der die Messe mit den Gottesdienstbesuchern in der Pfarrkirche und an den Bildschirmen feiert. Auf die Minute genau 45 Minuten später wird er zu Ende sein, Segen, Auszug von Pfarrer und Messdienerinnen, Schlussbilder.
Die Zeit bis dahin steht inhaltlich im Zeichen der Vergebung und Versöhnung, darüber predigte der Seelsorger aus Bensheim. Pfarrer Förg greift das Evangelium vom verlorenen und wiederheimgekehrten Sohne auf. Zugleich erleben Gottesdienstbesucher und Fernsehzuschauer über die Dreiviertelstunde hinweg eine lebendige Messe, eine junge Kirche. Es sind Schülerinnen und Lehrkräfte der Liebfrauenschule Bensheim, die die Feier mitgestalteten und die den Fernsehleuten helfend zur Seite stehen. Kirche und ihre Botschaft kommen erfrischend daher, ohne dabei die Besinnlichkeit des Moments und den Tiefgang in der Botschaft aufzugeben.
Mehrere Lastwagen vor der Kirche
Ein Blick hinter die Kulissen ließ der Vorabend zu. Da wurde der Samstagsgottesdienst zur Generalprobe für den Sonntagvormittag. Fotografieren war erlaubt, Berichterstatter konnten sich in der Kirche weitgehend uneingeschränkt bewegen. Am Sonntag wäre dies nur schwerlich möglich gewesen.
Vor den Mauern von Sankt Georg stehen mehrere Lastwagen. Das Fernsehen ist mit großem Gepäck angereist. Ein riesiger Übertragungswagen ist, wie bei solchen Sendungen üblich, das Herzstück der Technik und Produktion. Auch am Samstagabend dauert der Gottesdienst ziemlich genau eine Dreiviertelstunde. Knapp dreißig Minuten später herrscht in der Kirche schon wieder die Stille eines einkehrenden Abends. Die Fernsehleute haben ihr Equipment für die Nacht verpackt, Kameras, allerorten lange Kabelstränge, Leuchten zeugen noch von der anstehenden Sendung. Am kommenden Morgen, das ist klar, gilt es dann wieder alles auszupacken, die Technik hochzufahren, sendefertig zu machen.
Hinter großen Scheiben der benachbarten Liebfrauenschule brennt zu diesem Zeitpunkt noch Licht, sind Fernsehleute und Mitwirkende aus der Schule zu sehen. Besprechung nach der Generalprobe. An der Kirchentür steht zeitgleich Michael Dingeldein, Hausmeister von Sankt Georg, er wird später die Kirche abschließen und sie am Sonntag für den Fernsehgottesdienst wieder öffnen. Jetzt, im Gespräch, geht es natürlich um die Präsenz des Fernsehtrosses in Bensheim.
Es sei „auf jeden Fall interessant“ zu erleben, wie Fernsehen gemacht wird, sagt Dingeldein. Anerkennung hat er für die ZDF-Leute und das unkomplizierte Miteinander. Es sei, sagt er, ein „nettes Team, das einem Einblick in alles gewährt“. Und er ist der Mann, der wiederum dem Team hilft. Er weiß um jede Steckdose in Kirche und Sakristei, weiß, wo sich das Glockengeläut einschalten lässt. Er ist Ansprechpartner für viele technische Fragen. Am Donnerstag erzählt er, haben die TV-Macher mit dem Aufbau begonnen, am Sonntagnachmittag, so der Zeitplan, sollte alles wieder abgebaut sein. Routine.
Schon vor dem Vorabendgottesdienst gibt Karoline Knop einen Einblick ins Schaffen des Fernsehens. Sie ist vielen als Gemeindemitglied von Sankt Georg bekannt. In diesem Moment aber ist sie für die Katholische Fernseharbeit, eine Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz, vor Ort. Aus der Bischofskonferenz heraus sei der Wunsch gekommen, einen Fernsehgottesdienst mit Schülern zu gestalten. Die Entscheidung fiel auf Bensheim. Das vor allem, weil es dort mit Heinz Förg einen Pfarrer gibt, der täglich via Video-Clip einen Tagessegen ins Netz bringt – gleichfalls ein Angebot der katholischen Fernseharbeit – und weil Förg als Schulseelsorger an der Liebfrauenschule tätig ist. Eine willkommene Kombination und an dieser Stelle ideal.
Die Schule ist durchweg präsent
Die Schülerinnen und Lehrkräfte wurden in die Überlegungen eingebunden, waren an vielen Stellen in den Vorbereitungen und bei der Umsetzung dabei. „Die gesamte Gestaltung des Gottesdienstes läuft über die Schule“, erzählt Karoline Knop vor Beginn der Probe. Eigens für das Wochenende formierte sich ein Projektchor aus Schülerinnen und Lehrkräften. Jugendliche und Erwachsene der großen Schulgemeinde tragen Texte vor, Lesungen, Fürbitten, die Messdienerinnen kommen aus den Reihen der Schülerinnen, die Liebfrauenschule ist durchgängig präsent.
Am Ende dann noch einige Worte der Schulleiterin. Sie lädt die Fernsehzuschauer ein, via Telefon den Kontakt zur Schule, die sich bei einem kurzen Einspieler während der Übertragung hat vorstellen können, zu suchen: Fragen, so die Idee, können bis in den Abend hinein gestellt, Anregungen gegeben werden. Und wie hat das Miteinander von Fernsehleuten und Schule geklappt? „Ganz fantastisch“, sagt Karoline Knop.
Das klingt so auch bei Christiane Ehret-Jeltsch, Lehrerin an der Liebfrauenschule, nach der Generalprobe an. Sie ist beim Projektchor dabei. Gottesdienste, sagt sie, gehören für die Liebfrauenschule dazu. Die allerdings werden gewöhnlich unter der Woche gefeiert. Ein Sonntagsgottesdienst, dann auch noch in dieser großen Form, sei „etwas Besonderes“. Während bei der Generalprobe noch mancher Platz frei ist, sehen die Fernsehzuschauer am Sonntag dann eine gut besuchte Messe mit vielen jungen Menschen.
Ein abschließender Blick zurück auf den Samstagabend: Einige Zeit nach dem Auszug von Pfarrer und Messdienerinnen aus der Kirche und nachdem sich die Mehrzahl der Gottesdienstbesucher auf den Heimweg gemacht hat, sind auch sich ersten Mitarbeiter des TV-Teams unterwegs in den Abend. Ein „Tschüss“ ist zu hören und der Hinweis für die Nacht: „Denkt an die Zeitumstellung.“ Schließlich soll es am Sonntag pünktlich wie schon bei der Probe im Übertragungswagen heißen: „Zehn, fünf, vier, drei, zwei, eins – MAZ ab.“ Und dann: Glocken läuten, Luftbilder zeigen die katholische Kirche Sankt Georg . . .
BA, 01.04.2019, Thomas Zelinger
Liebe Eltern und Schülerinnen, Liebe Kollegen*innen und Mitarbeiter*innen,
ganz herzlich begrüße ich Sie und euch zum neuen Schuljahr 2018/19 und wünsche uns allen ein erfolgreiches und frohes Schuljahr unter Gottes reichem Segen, in dem wir alle viel lernen und uns auch weiterentwickeln können.
Das erste Halbjahr dieses neuen Schuljahres steht ja ganz im Zeichen unseres 160-jährigen Jubiläums und von daher hält es neben dem eigentlichen Schulalltag auch einige besondere Ereignisse bereit, so den gemeinsamen Ausflug der ganzen Schulgemeinde nach Mainz am 29.08.,den Flohmarkt am 15.09., das Ehemaligentreffen am 22.09 und den Adventsbasar am 30.11.
Zu der Organisation und dem Ablauf des Ausflugs nach Mainz gibt es eine Information, die alle Eltern und Kollegen in den nächsten Tagen erreichen wird, die wesentlichen Programmpunkte möchte ich Ihnen jedoch auch an dieser Stelle nennen:
Zunächst treffen wir alle uns im Mainzer Dom und feiern mit unserem Bischof, Herrn Prof. Kohlgraf, einen Gottesdienst.
Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es nach einer Mittagspause, die jede Klasse/jeder Kurs für sich gestaltet, noch ein altersgemäßes Nachmittagsprogramm. Die Rückfahrt wird je nach Dauer des Nachprogrammes zu unterschiedlichen Zeiten angetreten. Hierüber werden Sie noch von den Klassenlehrkräften informiert.
Folgendes Nachmittagsprogramm ist nach dem Gottesdienst und der Mittagspause von 12.30 – 16.30 vorgesehen:
Wie Sie sehen, haben wir ein sehr abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, und ich denke, der ganze Tag wird mit der gemeinsamen Fahrt, dem Gottesdienst mit Herrn Bischof Kohlgraf (,bei dem Schülerinnen der LFS als Messdienerinnen aktiv sein werden, Lehrkräfte die Aufgabe der Lektoren wahrnehmen und ein Eventchor aus Schülerinnen und Lehrkräften unter Leitung von Frau Kloos zusammen mit unserem Regionalkantor Herrn Gregor Knop an der Orgel die musikalische Gestaltung übernimmt,) und dem anschließenden Programm noch lange als gemeinschaftsstiftendes Ereignis nachwirken.
Ganz herzlich danke ich dem Förderverein, der diesen Ausflug mit einer sehr großzügigen Spende unterstützt!
S. Nellessen-Kohl, August 2018
Das Ehemaligentreffen war ein voller Erfolg. Ca. 800 ehemalige Schülerinnen im Alter von über 80 bis 19 tummelten sich bei Kaffee/Tee und Kuchen in den Cafes, um in Gesprächen über die eigene Schulzeit oder über die Veränderungen an der LFS die Zeit fast zu vergessen. Hierbei war es in den meisten Cafes übervoll, in einigen versammelten sich aber nur wenige, sodass die Klassen dort nur wenig Geld einnehmen konnten und etwas enttäuscht waren. Da man zuvor nicht weiß, wie viel Schülerinnen aus einem Jahrgang tatsächlich kommen, ist dies leider nicht zu verhindern. - Und insgesamt ist viel Geld für die Ausstattung des Lernzentrums eingenommen worden. Allein in den Cafes und bei den Kaffee- und Kuchenständen wurden über 2200 Euro eingenommen.
Besondere Aktionen an diesem Tag waren der Lektüreverkauf der Fachschaften Englisch und Französisch und das LFS-Kalender-Projekt, das Herr Schneider organisiert hat. Beides fand in der Bibo statt, in der auch Modell und Pläne des Lernzentrums ausgestellt waren.
Für das erfolgreiche Gelingen dieser großen Veranstaltung sollte man Frau Steffan, Herrn Kurz, Frau Luisi und Frau Oestreich vom Vorbereitungsteam noch einmal an dieser Stelle einen besonderen Dank aussprechen. Die Hauptarbeit leisteten aber ganz im Verborgenen -wie so oft- Frau Wienand im Sekretariat, unser Küchenpersonal, als Hauptverantwortliche Frau Legrand, unser Hausmeister Herr Schelshorn und Herr Latino!
Patenschaften für französische und englische Lektüren
Die Fachschaften Französisch und Englisch hatten die originelle Idee, "Sponsorinnen" für Lektüren zu gewinnen. Evamaria Ripper, Lena Postawa (Q3), Emma Gödel, Emilie Collet, Maïwenn Blume und Philomena Hohl (9c) kurbelten mit viel Engagement am Stand in der Bibo und mithilfe eines Bauchladens, den Frau Riedmüller dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat, im Schulhaus den "Verkauf" an. So wurden "Sponsorinnen" für 20 englische Lektüren und für 37 französische Titel für alle Lernjahre gefunden, darunter auch einige Bilderbücher bzw. Comics für das erste Lernjahr. Besonders gelungen erscheint das Bilderbuch "Kirikou et la sorcière", das mit seinen wunderschönen Farben zu einer Reise nach Afrika einlädt oder der Comic "Carnac, Coeur de pierre", in dem es um eine Zeitreise in die Steinzeit geht. Beide Bücher -übrigens auch die anderen- können später im Lernzentrum gelesen oder ausgeliehen werden. In den Büchern findet man ein kleines Etikett, das den Namen der Spenderin trägt und an diese gute Tat erinnert. Nach Deckung aller Auslagen für die Bücher erwirtschafteten die beiden Fachschaften zusätzlich noch 130 Euro Gewinn, von denen weitere Anschaffungen wie z.B. Wörterbücher oder neue Grammatiken finanziert werden.
Verkauf des Kalenders "Lernzentrum 2014 - Liebfrauenschule Bensheim"
Mit dem Kauf eines beeindruckenden DIN A3 Kalenders zum Preis von 12 Euro konnte man die zukünftige Ausstattung des Lernzentrums mit Büchern und Medien unterstützen. Der Kalender enthält zwölf zusammengehörende, fast 100 Jahre alte Aufnahmen der LFS aus der Zeit um 1920. Sechs schwarz-weiß Aufnahmen wurden für diesen Kalender von einem Kunstkurs von Frau Agostini neu interpretiert. Herr Schneider initiierte und begleitete dieses schulische Projekt und versah den Kalender mit einem Nachwort. Dieser Kalender reflektiere einerseits sehr gut die 'gute alte Zeit' an der LFS und vermittele andererseits auch mit viel Humor den Wandel der Zeiten und die Welt der LFS Schülerinnen von heute. - Das sind Worte von Frau Nellessen-Kohl über diesen Kalender. Insgesamt wurden 860 Euro für die Ausstattung des Lernzentrums mit dem Kalenderverkauf eingenommen. Mit diesem Geld kann dem Lernzentrum "Geist und Leben" eingehaucht werden.
Wenn jetzt jemand aus der Elternschaft auf diesen Kalender aufmerksam geworden und an ihm interessiert ist, dem kann man Hoffnung machen...
Genaueres erfahren Sie in der INFO nach den Ferien!
B. Falter
September 2013
Am Freitag, dem 30. August, fand auf dem Schulhof der Schule die Grundsteinlegung des werdenden Lernzentrums statt. Der Nachmittag begann mit einer Tanzaufführung der Tanz-AG auf dem Sportplatz, die trotz der schwülen Hitze des Tages mit ihrem Engagement für gute Stimmung unter den Gästen sorgte. Anschließend begrüßte unsere Direktorin Sabine Nellessen-Kohl die Anwesenden und betonte dabei noch einmal, dass das Lernzentrum ausschließlich für die Schülerinnen gebaut werde. Außerdem bedankte sie sich bei der Lehrerschaft, die besonders in den letzten Monaten augrund des Neubaus viele Überstunden geleistet haben und noch leisten.
Auch einige Schülerinnen waren anwesend: Neben den Tänzerinnen war die Schülervertretung sowie Praktikantinnen und FSJlerin Annika vertreten.
Die Rede unserer Direktorin
Als Leitgedanken für die Grundsteinlegung gab Frau Nellessen-Kohl ein Zitat Goethes an: „Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohlgegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei." Das Lernzentrum sei gegründet auf Gott, was durch ein Gebet und anschließende Fürbitten auch noch einmal hervorgehoben wurde, und es sei vollkommen ausgeführt. Denn nicht nur das Äußere sei gut, sondern auch das Innere werde durch die Schülerinnen später ausgefüllt.
Die Rede des Generalvikars Giebelmann
Im Anschluss hielt Generalvikar Dietmar Giebelmann eine Ansprache, in der er erklärte, das Lernzentrum solle ein Ort sein, an dem Schülerinnen selbstständig Gelerntes verarbeiten könnten. So soll Schule das Lernen lernen vertiefen. Die Schule werde immer mehr zu einem Lebensraum für die Schülerschaft.
Generalvikar Giebelmann umriss noch einmal die Geschichte der Liebfrauenschule und verglich Bensheim mit einem „kleinen Vatikan", der aus dem LFS-Kindergarten, der Kirche und der Liebfrauenschule bestehe. Natürlich meinte er damit nicht Bensheim als Machtbereich, sondern lediglich das Bild einer Einheit. Der Generalvikar erläuterte, dass Gott für jede Schülerin einen Platz ausgesucht habe, den sie mithilfe der Schule und auch des Lernzentrums finden könne.
Bevor nun die Urne mit Tageszeitung und Jubiläumszeitschrift im Gebäude platziert wurde, wurde die Urkunde für das Lernzentrums verlesen. Dann wurde sie feierlich und in Beisein der anwesenden Schülerinnen an ihren Platz gebracht, wo sie nun einige Zeit bleiben wird. Auch der Bürgermeister der Stadt Bensheim nahm an der Zeremonie teil.
Eine weitere Tanzvorführung rundete das Geschehen ab.
Die Ehrung von Theo Rolf
Zum Abschluss der Grundsteinlegung wurde die Ehrung von Herrn Rolf vollzogen. Ihm wurde nach jahrzehntelanger Arbeit im Förderverein die höchste Auszeichnung für ehrenamtliche Arbeit des Bistums Mainz überreicht: die Martinus-Medaille. Bereits seit 27 Jahren unterstützt er die Schule und war schon beim Bau der Anne-Frank-Halle, der Musik- und Naturwissenschaftsräume und der Einrichtung der Gymnastikhalle mit dabei gewesen. Nun war er auch beim Bau des Lernzentrums mit von der Partie, dessen Fertigstellung nicht mehr in allzu weiter Ferne liegt.
02.09.13 - Verena Hofmann, Q1
Urkunde, Zeitdokumente und ein Jahresbericht der Liebfrauenschule - mehr passte nicht in die Schatulle. Generalvikar Dietmar Giebelmann und Schulleiterin Sabine Nellessen-Kohl falteten mit vereinten Kräften die Botschaft für künftige Generationen und versenkten die Kapsel schließlich in einer Wand des neuen Lernzentrums der LFS.
Zu dieser Grundsteinlegung hatte das Mädchengymnasium gestern Nachmittag auf die Baustelle eingeladen. Zwischen Schule und der Pfarrkirche Sankt Georg entsteht zurzeit das neue Gebäude. Bis zur Fertigstellung werden noch ein paar Monate vergehen. 2,2 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. 700 000 Euro hat der Förderverein durch jahrelanges Engagement bis hin zur Gründung einer Stiftung beigesteuert.
Die Studiendirektorin würdigte in ihrer Begrüßung auch den Einsatz der Eltern und des Vereins, ohne die das Projekt vermutlich kaum hätte umgesetzt werden können. "Die Schüler werden das Haus mit Leben füllen", freute sie sich bereits auf die Einweihung und künftige Nutzung. Auf 650 Quadratmetern werden unter anderem eine Mediathek und Kunsträume untergebracht.
Als einen "Ort, wo die Schülerinnen das selbstständig Gelernte weiterverarbeiten können" bezeichnete Prälat Giebelmann das Zentrum. Schließlich gehe es nicht nur darum, auswendig Gelerntes zu wiederholen, sondern Wissen zu vertiefen. Schule werde immer mehr zu einem Lebensraum für junge Menschen - und das nicht nur sechs Stunden am Vormittag. Dieser Entwicklung müsse man Rechnung tragen.
Der Generalvikar hob in seiner Ansprache die Ansprüche der Schule hervor. "Hier gibt es kein billiges Abi. Wir stellen uns, auch in dieser Stadt, dem Wettbewerb. Wer von der Liebfrauenschule kommt, hat das Lernen gelernt und verfügt über soziale Kompetenzen."
Kirche müsse in Bildung investieren. Was mit der Aussendung der Maria-Ward-Schwestern vor Jahrhunderten begann, darf in der Gegenwart nicht vernachlässigt werden. Glaube und Wissen seien dabei kein Widerspruch.
Für die lokalen Begebenheiten hatte er einen interessanten Vergleich parat. Mit der Liebfrauenschule, dem dazugehörigen Kindergarten und der benachbarten Pfarrei Sankt Georg sei ein kleiner Vatikan geschaffen worden. Diese Aussage löste im erstaunten Publikum ein leises Raunen aus. "Wer der Papst auf diesem Gelände ist - die Kita-Leiterin, der Pfarrer oder die Schulleiterin -, darüber muss man nicht streiten. Wichtig ist, dass es als Einheit verstanden wird", sagte Giebelmann. Wichtig für den Kirchenmann: die Förderung der jungen Frauen, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden. "Jedes Mädchen hier ist von Gott berufen." Er sei froh, dass durch den Förderverein, die Stiftung und die Eltern die Zukunft der Liebfrauenschule gesichert sei.
Im Anschluss verlasen Sabine Nellessen-Kohl, Oberstudienrätin Christiane Ehret-Jeltsch und Ann-Kristin Müller, eine von zwei Schulsprecherinnen, die Urkunde, die mit in den Grundstein gelegt wurde. Darauf befinden sich allerlei zeitgeschichtliche Daten und Fakten sowie ein historischer Abriss über die Liebfrauenschule, die 1858 gegründet wurde und bis 1979 ein Mädchen-Internat war.
Unterzeichnet wurde das offizielle Schreiben von der Schulleiterin, dem Generalvikar, Pfarrer Harald Poggel, Rutger Hetzler, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Sankt Georg, und Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak. Sie ist Dezernentin für die Schulen im Bistum Mainz.
Umrahmt wurde die Feierstunde von Fürbitten, dem Segensgebet und zwei Vorführungen der Tanzformation der LFS unter der Leitung von Ulrike Hesemann-Burger.
Im Anschluss ehrte Generalvikar Giebelmann Theo Rolf mit der Martinus-Medaille. Die Auszeichnung der Katholischen Kirche wird für Verdienste im Ehrenamt verliehen.
Dirk Rosenberger, BA, 31.08.2013